Not all those who wander are lost

(I’m switching to German Only for a try. Please protest if you don’t like that.)

Laufveranstaltungen sind ja eher nicht so meins. Andererseits ist nun halt der 6. Sachsen-Rogaine in Erdmannsdorf, Undine und mir ist nach bisschen Bewegung an der frischen Luft und sechs Stunden Wandern mit Postensuche klingen ja gar nicht mal so schlecht, das kann man schon machen. Mit weiteren Details hab ich mich im Vorfeld gar nicht beschäftigt, das wird schon passen – so überrascht mich der Plan, dass am Renntag um sechs der Wecker klingelt, obwohl wir erst nach dem Mittag starten (wir sind nebenher noch für Orgadinge eingeteilt). Ich bin also eher nicht so munter, als wir (ebenfalls überraschend) schon eine Stunde vor Start die Karten kriegen. Im Gegensatz zum MTBO hat man hier viel Zeit zum Planen, damit kann ich nicht umgehen – Justus macht den guten Vorschlag, dass wir uns doch mal kurz zurückziehen und pro Person einen Plan machen und diese dann vergleichen sollen, das machen wir so, haben dann also zwei recht gute Pläne, und schmeißen diese drei Minuten nach dem Start über den Haufen.

Bestimmt war’s Undis Unterbewusstsein, das dringend in den Wald wollte, und mein Unterbewusstsein, das Spontanplanung vorzieht, jedenfalls bogen wir direkt vorm WKZ in einen Waldweg ein und stellten nach ein paar hundert Metern fest, dass wir jetzt aber schon in Richtung eines völlig anderen Postens laufen – dann ist das halt so, da isses bestimmt auch schön. Wir brauchen eh bisschen Zeit zum geistigen Warmlaufen, der Wald hat nicht übertrieben viel mit der Karte (1:50000) zu tun und wir navigieren dann hauptsächlich nach Höhenlinien, denn Wege und Schneisen helfen überhaupt nicht. Schließlich find ich aber doch den ersten Posten und wir laufen motiviert dem anderen Team davon, das da rumstand, ab jetzt Hirn einschalten, dann läuft’s vielleicht.

Orientierung nach Höhenlinien und Waldkanten funktioniert erstaunlich gut, ich kann sogar mal kurz die von Undi angesteuerte Richtung korrigieren, Wandertempo passt also vielleicht ganz gut zu meinem Denktempo. Bergauf ist beschwingtes Turbowandern dran, bergab joggen wir sogar ein bisschen, die Strecke ist landschaftlich hervorragend (immer mit schickem Ausblick auf Augustusburg) und das Wetter optimal (mittelkühl, bedeckt und trocken). So gehen Laufveranstaltungen! Auch die Posten finden wir mit nur minimalen Suchaktionen, die Querfeldeinläufe lassen unsere Beine weitgehend unversehrt und schließlich erreichen wir bequem in der Zeit das Ziel, und zwar joggend, Treppchenplatz war uns eh vom Start weg sicher, das Kuchenbuffet wartet schon, voller Erfolg, yay.