Everyone knows anything goes
Wake me up when September ends, because it’s Adventure Race time, and Adventure Race has to be done, even in the most chaotic conditions. More details in the German version.
Ende September ist Adventure Race. Immer. Auch, wenn die Teampartnerin schwanger wird. Und wenn man die Ersatz-Teampartnerin bis jetzt nur mal kurz und mit wegen Jetlag vermutlich geschlossenen Augen gesehen, geschweige denn mal irgendwas gemeinsam trainiert hat. Und wenn man am Tag vorher noch auf Konferenz weilt. Und wenn man am Abend nach der Konferenz noch Familienfeiern zu feiern hat. Und wenn man am Rennmorgen dann vor sechs raus muss, um rechtzeitig am Start zu stehen. Mit anderen Worten: Chaos as usual. Kann ich.
Zum Glück hatten wir unsere Teamsocken, dank derer wir uns problemlos gefunden haben – kurze Kartenhalterbastelei, mit halbem Ohr dem Nachbriefing gelauscht, dann ist auch schon Start in den kalten See zum Schwimmen. Zum Glück nur 400m, die besonders cleveren Teams sparen sich auch das Gewicht der nassen Badehose (wir sind ja im Osten!).
Die eingefrorenen Füße werden bei einem kleinen Läufchen aufgetaut, dann geht’s richtig los. Mit Mountainbikern. Claudi fährt sonst schmalere Reifen, hat aber die erfreuliche Tendenz des OLers, eher den direkten als den fahrbaren Weg zu wählen – also mittendurch, durch alles, das geht schon, und Spaß macht’s auch noch. Zumindest, bis wir dann mal irgendwo mitten im Grün stecken und der Weg komplett unsichtbar wird. Ok, vielleicht überdenken wir die OLer-Taktik nochmal.
Allerdings nicht beim nun folgenden OL, den Claudi optimal durchplant und ich, wie üblich, nur halbwegs mitdenkend hinterher stolpern muss. Ordentlich querfeldein – erstens ist das trockener als die Modderwege, und zweitens muss man ja irgendwie mal das Herrenteam abschütteln, das uns seit ner halben Stunde folgt und sich alle Punkte zeigen lässt. Die könnten uns hinterher ruhig mal n Bier ausgeben.
Wir gönnen uns die zwei Minuten, anschließend die gesamte lange Radstrecke auf der Karte durchzumarkieren, sodass nun ein geradezu unentspannter Abschnitt folgt, ohne Denk- und Navigationspausen. Wir funktionieren als Team, als ob wir das fünfzig Jahre geprobt hätten. Claudi zieht schließlich die Notbremse, indem sie mit einem dornigen Gestrüpp kuschelt und wir dann erstmal kurz ein Picknick am Feldrand einlegen müssen, das aber bald ein kreuzender Traktorfahrer beendet: “Habt ihr hier Wettkampf? Na wenn ihr da nur rumsitzt, gewinnter schomma nich!”
Also weiter, nun mit auffälliger Neigung zu breiteren statt direkteren Wegen (irgendwie haben wir trotzdem 5km der im Roadbook angegebenen Strecke gespart, unerklärlich). Es geht weiter mit Spaß am Campingplatz, nämlich Bogenschießen. Unser erstes Mal – meine Lernkurve ist steil, gab nur leider zu wenig Versuche. Und dann Paddeln, natürlich in einem blöden Kanadier, zum Glück aber nur gut 2km, die grad lang genug sind, wenn ich steuern muss. Tja, und nachfolgend hatten wir natürlich superfrische Arme fürs Klettern. Eine “leichte” und eine “eigentlich auch leichte” Route. Mit Überhang. Wir schnicken’s aus, ich verliere natürlich und muss die schwere klettern, da ich aber auch ohne Paddelarme an Überhängen gern mal sinnierend im Seil sitze, wird’s natürlich nix (blöde blaue Banane!), Claudi quält sich indes meisterlich hoch und erkämpft uns damit sagenhafte fünf Minuten Zeitgutschrift, das hat sich gelohnt.
So, und zum Finale dann nochmal Laufen, unsere Beine gehen gar nicht, aber im Wald funktioniert zumindest die Motivation – auf dem geradlinigen, langweiligen, asphaltierten Radweg am See gönnen wir uns dann die Quetschis von Undi (Instant-Spaß und -Freude, vielen Dank!) und kommen schließlich bei schönstem Sonnenschein ins Ziel, schneller denn je. Umso besser: mehr Zeit für die Feier danach!
Du hast zu erwähnen vergessen, dass ihr gewonnen habt!
Das ist ja auch redundante Information, kann man ja googeln :)
Ich find die Info trotzdem wichtig, und gut Sie wenigstens unter den Kommentaren zu finden :D