And in this perfect weather
We’ll find a place together
Talking of things that went just perfect, I finally did an Adventure Race without going mad, this time in Roding. It was great, we ran through the forest for 14+ hours and so I wrote a lot of text, but only for the German version. Enjoy!
Dass ich das noch erleben darf: wir sind beim Adventure Race in Roding, und ich stehe gutgelaunt und ausgeruht am Start. Keine Katastrophen. Teampartnerin schnell gefunden und gesund, Autos und Fahrräder alle heile, selbst das Wetter ist unschlagbar. Und als ob das nicht gereicht hätte, läuft auch noch das Rennen großartig.
Prolog: Nacht-OL. 19 Posten, im Dunkeln, und zwar nicht so’n Kuschel-OL wie in Jena, sondern die bösartige Variante. Ohne Undi wär ich höchstwahrscheinlich im Wald verloren gegangen und von Wölfen gefressen worden, aber ich hab ja die beste Teampartnerin der Welt und so beschäftigt uns hauptsächlich die hochgerülpste Bolognese (feine Pastaparty!) und die Frage, wie wir’s schaffen, im Laufschritt möglichst viele Blaubeeren zu mampfen (wir sind Team “Irgendwas mit Essen”). Kniestrümpfe waren eine schöne Idee, die nackten Knie werden dann beim nächsten Mal wegoptimiert.
1+2: MTB Schon zu Beginn zeigen sich die Schwächen der Karte. Vermutlich Garmin Topo, Stand 1935. Die Waldwege entsprechen jedenfalls in den seltensten Fällen der Realität und auch die Suche der Zangen gestaltet sich ein bisschen wie Ostern, da sie mit solch sprechenden Beschreibungen wie “Baum” gut versteckt um Wurzeln gewickelt sind. Läuft, wenn ein paar Teams zusammen suchen.
Wenn die hier MTB sagen, dann meinen sie das auch: die Strecken sind interessant. Der vorletzte CP befindet sich auf einem Berggipfel, unser Weg dahin löst sich leider in Gestrüpp auf, aber immerhin liegen da schon zwei weitere Bikes, deren Besitzer uns entgegenstolpern. “Ist da oben der CP?” – “Ja.” – “Kommt man da mit dem Rad rauf?” – “Nein.” Ach. Rad geschultert und hoch das Geröllfeld. Belohnt werden wir mit herrlicher Aussicht… ins Nichts.
Grandiose Aussicht.3: OL Eine knifflige Frage, was den OL vom normalen Lauf unterscheidet. Es gibt keine Postenschirme, wir müssen allen Kram (auch die Radhelme!) mitschleppen und kriegen auch keine OL-Karte, sondern nur eine Vergrößerung der eh schon schlechten und ungenauen vorhandenen Karte mit völlig eindeutigen Bezeichnungen wie “Felsformation”. Navigation ist also mal wieder Glückssache. Aber wir finden sowohl die CPs als auch Himbeeren, yay.
4: MTB Weiter auf dem Rad, diesmal mit einem Spezial-CP, für den wir eine Kompasspeilung machen sollen. Anschließend tragen wir mangels des in der Karte verzeichneten Weges mit ca. fünf Teams Räder entlang eines sumpfigen Bachlaufs auf den Berg, es wäre äußerst malerisch, wenn es nicht so anstrengend wär. Oben finden wir zwar eine Wanderkarte und damit auch den Ort, wo die Zange hängen müsste, aber selbst nach halbstündigem, vielköpfigem Suchen nicht die Zange. Es baut sich ein gewisses Frustrationspotential auf. Wir puscheln zurück ins Tal und haben ne doofe Laune.
5: Laufen/Skaten Wenn man sich erstmal damit abgefunden hat, dass man die Kontrollkarte eh nicht vollkriegt (Aussage des Veranstalters: “Die schnellsten Teams könnten es knapp schaffen. Aber die haben dann auch keinen Spaß mehr”), geht’s dann auch wieder. Was nicht geht, ist mein Fuß. Wir wandern also über Asphalt durch die Mittagshitze. Nun ja.
6: Paddeln Dafür dürfen wir dann ins Boot, 10km im Kanadier auf dem Regen entlang. Sehr fein. Höhepunkt der Disziplin ist ein kurzer Landgang zum nahen Teich, wo ein CP zu erschwimmen ist. Zwischenfrage beim Briefing: “Nacktschwimmen ist ok, oder?” – “Ja, solang du die Schwimmweste trägst.”
7: Seilbrücke Es folgt die beste aller Stationen: einmal Seilbahn fahren über den Regen, und für diesen Spaß gibt’s pro Person 5 Punkte. Wohoo!
8: Laufen Inzwischen ist dann auch der Fuß wieder halbwegs ok. Und es gibt Brombeeren, und Mais, und zahlreiche Trostblaubeeren. Die Wirkung von Blaubeeren auf die Moral wird ja allgemein unterschätzt. Dank der Fresserei kommen wir viel besser mit den nichtexistenten Wegen, dem fiesen Versteck der CP13-Zange und der falschen Positionsangabe von CP14 klar.
9: MTB Ich mach drei Kreuze, als ich zu meinem herzallerliebsten Fahrrad zurückkehre. Hier wird dann auch noch die gesamte Pflichtausrüstung kontrolliert, da war’s ja doch nicht ganz sinnlos, den ganzen Tag Regensachen rumzutragen. Den letzten CP der Etappe müssen wir nach selbstgemalter Skizze fahren, aber das klappt dann doch sehr gut – Ziel ist ein Biergarten, letzte 200m bergauf, viele Stufen, Rad tragen, daneben das Leiden Christi, sehr passend (Bildstöcke gibt’s hier an jeder Ecke).
10: Run & Bike a.k.a. Wandern & Wandern mit Rad auf der Schulter. Zwei Personen und ein Fahrrad lautet die Anweisung, Navigation erfolgt anhand eines matschigen Satellitenbildes, keine Wege, keine Höhenlinien, nix. Ich trage also ein weiteres Mal das Rad spazieren, Undi guckt auf den Kompass, bergauf, bergab, man gewöhnt sich fast schon dran. Da inzwischen die Zeit drängt, beenden wir den Spaß trotzdem nach drei gefundenen CPs.
11: MTB Die letzte Etappe ist dann erfreulicherweise so angelegt, dass man hier je nach verbleibender Zeit mitnehmen kann, soviel noch geht. Bei uns ist das ein einziger CP, dann rollen wir friedlich ins Ziel und auch die Jungs sind alle schon da. Ein großartiges Rennen, landschaftlich herrliche Strecken und endlich mal wieder völlig kaputt angekommen nach über 14 Stunden, so hab ich mir das gewünscht. Unser Ergebnis sollte dann auch genügen als Beweis, dass Obst vom Wegesrand hilft. Jippie! Bis bald in Jena?
Bis bald in Jena!-)