I’m orbiting while I’m asleep

Verwirrte Juja auf Heidelichtung

Schon wieder MTBO, die Jahresveranstaltung des OLV Potsdam, und weil wir darin ja inzwischen voll die Profis sind, erhöhen wir diesmal den Schwierigkeitsgrad: “Da könnten wir doch Freitag zum Festival fahren und Samstag und Sonntag zum Wettkampf, das ist doch alles so bei Berlin!” Schlechte, SCHLECHTE Idee – das Desertfest Berlin würd ich absolut nicht weiterempfehlen (supernettes Publikum und schönes Lineup, aber Sound und Orga eine komplette Katastrophe), aus den befürchteten 5h Schlaf wurden eher so 3h und mit dieser Vorbereitung starten wir dann also am Samstag Nachmittag, immerhin nach einem hervorragenden Frühstück (danke Katrin!) auf die Mittelstrecke.

Die ist eigentlich ganz übersichtlich, die Karte bietet kaum die Möglichkeit, grobe Schnitzer zu machen, aber ich nehme die Herausforderung an, bestimmt gelingt mir das. Die Mücken zwingen uns jedenfalls, in Bewegung zu bleiben, und das möglichst zügig, und dazu ist der Brandenburger Sandwald überraschend so nass, dass bald mein Hosenpops durchgeweicht ist. Trotzdem fahre ich die erste Hälfte des Rennens noch mit nur marginalen Ungenauigkeiten in der Orientierung und gar nicht mal absurd schlechter Form, aber dann halt: vorm 6. Posten steht überraschend ein Erdwall, den ich hochschiebe und dabei plötzlich meinen losen Sattel in der Hand habe, also erstmal wieder alle Schrauben festziehen, Konzentration hinüber, falschen Weg von da weggefahren und an der nächsten Kreuzung gewundert, wieso da so viele Wege sind und kein Posten. Ah ja, korrigiert, schnell weiter zum nächsten, danach gewendet und abgebogen und dabei das Kunststück geschafft, nach links statt rechts zu fahren, womit auf der nächsten Lichtung dann einfach nichts mehr Sinn ergab, hm hm, wo bin ich denn wohl überhaupt, achSO!, ja prima, da muss ich jetzt zur Strafe die GANZE Sandschneise abfahren bis zum nächsten Posten. Danach dann erwartbar müde Beine, aber immerhin wieder kooperativer Kopf, als Vorletzte ins Ziel gekommen, für MTBO braucht man Hirn und für Hirn braucht man Schlaf, qed.

Juja mit dem Rad auf der schrecklichen Sandpiste

Am Sonntag haben wir dann noch einen Versuch, nach zwölf Stunden gutem Schlaf am See und einem stabilen Frühstück vom Lehniner Sonntagsbäcker starten wir im Zweierteam zu 4h Score im 20-Seen-MTBO. Heute: Justus fährt ein Orientierungsrennen mit mir als Handicap dabei; ich kann die Orientierungsfehler, die ich alleine gemacht hätte, nicht mehr an einer Hand abzählen, und meine Beine sind erst recht nicht überragend, nach ner Stunde möchte ich am liebsten nur noch liegen, aber erfahrungsgemäß gehn ja auch in diesem Zustand noch paar Stunden. Unser Wettkampf läuft eh vorrangig gegen Theo und Frieda (“Velociraptors” gegen “VeloCiRichtor”, wir waren zuerst da!), die treffen wir kurz vor Schluss sogar noch unterwegs im Wald, eh wir schließlich dank perfekter Planung mit ca. 1min Luft im Ziel ankommen, sehr zufrieden, immerhin gutes Mittelfeld, wird schon wieder. Schlafen!

Justus mit 2 Radler 1 Wurst, Juja mit 2 Wurst 1 Radler