Wet Wet Wet – Step by Step
It’s been an exciting summer. Crashed my bike twice and always ruined my knee, so I’ve been far from participating in any competition, but recently I tried running again and since it seemed to work Justus took me to Tharandt three days after, to do some orienteering. It’s been interesting, but details are only available in German.
Mein Sommer war spannend. Zweimal kurz unaufmerksam aufm Rad und nachfolgend das Knie zerdängelt, Training entsprechend eher überschaubar, bisschen Abenteuerurlaub ging noch, aber Wettkämpfe mal nich. Schließlich wagte ich mich aber doch mal wieder auf einen kleinen Jogg, kam erstaunlicherweise auch an, ohne dass das Knie auf doppelten Umfang angeschwollen wäre, und ne halbe Woche später verkündet Justus, dass wir zum OL im Tharandter Wald fahren und ich doch da gleich mitlaufen kann.
Am Sonntagmorgen klingelt der Wecker also sehr zeitig und draußen ist nachdrücklich der Herbst ausgebrochen, es schüttet. Das Problem ist: wenn der Plan, in der Morgendämmerung aufzustehen und bei 5°C und Starkregen zu einem Rennen zu fahren, von mir selber kommt, erscheint mir das alles logisch und wünschenswert, aber so war schon ne Menge Liebe nötig, um mich aus dem Bett zu quälen. Aber schließlich haben wir uns doch pünktlich in Bewegung gesetzt, um rechtzeitig am Start zu sein, ich werde zu absoluten Friedenspreisen nachgemeldet, Justus erklärt mir nochmal meine Objektsymbole und den Startablauf (ich hab also immerhin schonmal was dabei gelernt) und dann kann’s losgehen, bisschen Angst hab ich ja schon.
Ich starte mit ner Handvoll Senioren, die alle mehr Ahnung haben als ich, selbst die Kleinkinder hier im Rennen haben mehr OL-Erfahrung als ich, na immerhin hab ich gute Laune, und das Startdisplay versprüht auch Optimismus: “Es regnet – trotzdem – viel Spaß beim OL!” Also los, ab in die Nässe. Diesmal immerhin in geborgten langen Hosen, die fast gar nicht rutschen, sehr schick sind und meine Beine vor weiterer Verschönerung bewahren.
Meine einzige Gegnerin überholt mich gleich am ersten Posten, ich stolpere langsam querfeldein, überlege scharf, wo ich hinmuss, und finde so in Zeitlupentempo doch nach und nach alles, was ich suche. Triumphalster Moment des ganzen Rennens ist, dass ich einem verlorenen OL-Opa verraten kann, wo genau wir sind, überhaupt sind erfreulich viele Menschen im Wald unterwegs, sodass ich bis zum achten Posten brauche, um mich völlig verloren zu fühlen und weinend in einen Hochstand legen zu wollen. Aber ach, ist zu kalt dafür, also weiter, und tatsächlich taucht meistens genau dann, wenn ich das Gefühl hab, nur noch Mist zu bauen und gar keinen Plan mehr zu haben, doch der gesuchte Posten auf.
Kurz vorm Ziel treff ich dann auch Justus wieder, perfektes Timing, natürlich hab ich für meine Kinderstrecke nur deshalb so lang gebraucht wie Justus für die Langstrecke, damit ich dann nicht ewig rumsitzen und warten und frieren muss. Aber: alles gefunden, nicht gestürzt, keine Bären und Wölfe getroffen, und im Ziel warten Kuchen und heißer Tee, das kann man also durchaus nochmal machen.