Where we belong
“Chasing records doesn’t keep me on my bike. Happiness does.”
– Lance Armstrong
12th Schlosstriathlon Moritzburg… learn German, or else you’ll miss all the fun! ;)
12. Schlosstriathlon Moritzburg – die unglaubliche Leistung des letzten Jahres ist einerseits unwiederbringlich, schürt aber andererseits absurde Erwartungen: wenn ich nur nochmal die Hälfte von diesem Swimmersbikersrunnershigh kriegen könnte, hätte sich der Tag schon sowas von gelohnt. Das angesagte Wettkampfwetter ist irgendwas mit Regen und Kälte. Seltsamerweise beruhigt mich das. Matschbereifung einpacken, Sonnencreme nicht vergessen. Äh… oh.
Die Realität geht dann eher Richtung Sonne, heftige Schauer und grenzwertig warm. Aber ok, da brauch ich wenigstens nicht den Neo. Den einzigen kleinen Schrecken gibt’s im Meldebüro, wo mir mitgeteilt wird, dass ich trotz meiner lustigen Zielzeitschätzung von 1:45 irgendwie in die erste Welle einsortiert wurde. Wie konnte das passieren?! Was soll ich zwischen den ganzen Halbprofis? Naja, positiv denken: unsere Badekappen haben die schönste Farbe von allen. Ich bin hibbelig wie ein kleines Kind vor Weihnachten, und bevor’s losgeht, wünscht mir die Mätresse Augusts des Starken viel Erfolg – da kann ja nix mehr schiefgehen! Das Wasser-Feststoff-Verhältnis im Schlossteich ist dieses Jahr auch deutlich günstiger, was jedoch nicht heißen soll, man sähe was anderes als dunkelgrünes Nichts. Aber man kann schwimmen statt schlammtitschern. Immerhin.
Danach gelingt tatsächlich (wie im Vorjahr) das Kunststück, die Wechselzone laufend statt schlurfend zu erreichen – nur, um dann an den “Schnellverschlüssen” der Radschuhe zu verzweifeln, die sich in solchen Momenten langsam zum Ärgernis entwickeln. Was gab’s an einem simplen Klett eigentlich überhaupt zu optimieren?
Auf dem Rad wird die Welt aber schlagartig wunderschön: die Sonne lacht, in meinem Kopf läuft eine unerklärliche Endlosschleife von “No no never” (wozu hab ich vorher extra zwei Stunden Dropkick Murphys gehört, wenn dann doch wieder sowas passiert?), das Haipferdchen prescht los und kommt auf magische Weise sogar halbwegs mit einem Grüppchen von stabileren Aeroherren mit, mit denen ich an jeder Bodenwelle abklatschen spielen kann (Hauptsache bergauf!). Und Mädels gibt’s anscheinend keine. Prima. Also zacki, 95%. Ist eh egal, ob ich mich schone oder nicht, auf der Laufstrecke geh ich in jedem Fall ein. Auf der zweiten Hälfte überholt mich eine ausgesucht haarige, sehnige und auch sonst recht maskuline “Ulrike” (laut Startnummer) und bis zum Schluss beschleunigt mich die Aussicht, wenn ich’s nochmal schaffe, den Typ zu überholen, werd ich einen dermaßen dummen Kommentar dazu abgeben… jeder motiviert sich anders.
Ich schaff es nicht, freue mich dafür aber schonmal im Vorbeifahren an der Matschwüste, die die heutige Laufstrecke darstellt. Das wird fein! Der zweite Wechselzonenlauf wird dann das gewohnte Geschlurfe, und die klatschnassen Laufschuhe erweisen sich (trotz Schnellverschlüssen) als Herausforderung. Der eigentliche Lauf sieht dann auch nicht viel besser aus. Überholte Personen: 2. Mich überholende Personen: ‘n Haufen. Für mich bleiben derweil Erhöhungen von Frequenz und/oder Schrittlänge hervorragende theoretische Ideen.
Immerhin erreiche ich deutlich intakter als letztes Jahr die Zielgerade, und als schon hunderte Meter im Voraus die Anfeuerungen wildfremder Menschen einsetzen (juhu!), ist sogar noch ein halbwegs vorführbarer Schlusssprint drin, ehe ich mit großer La Ola zusammen mit August dem Starken höchstpersönlich ins Ziel laufen darf. Mit einem Grinsen, das bald am Hinterkopf zusammenwächst… jippie!
(Vorsicht, es geht nicht wieder weg.)