Any day could be the last nice day for a long time.

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Category: Irgendwas mit Startnummern

Have pity on a dinosaur

(I’m switching to German Only for a try. Please protest if you don’t like that.)

Doch noch kein Saisonabschluss, doch nochmal raus. Der NikOLaus war in Kleinwelka, und zu diesem Wochenendausflug war ich ausgesprochen schnell rumzukriegen: wir laufen Sprints im Saurierpark (Saurierpark! Yaaay!), da geht’s nicht um Leistung (auch yay), denn teilweise sind Posten auf den Klettergerüsten und auf der Rutsche (jippie), und hinterher gibt’s Kuchen (grundsätzliches yay für OL).

Ich hatte also hohe Erwartungen, und sie wurden übertroffen – “Ich hab ja geahnt, dass du da Spaß hast, aber so viel Spaß…” Der Nikolaus persönlich startet das Rennen, ich kann halbwegs denken, überall stehen Saurier, die Kletterburgen sind riesig und machen auch großen Leuten Spaß, in der Röhrenrutsche zerquetsche ich zum Glück nicht das Glitzerkind vor mir, das Wetter ist angenehm schmuddelig und die finalen Kuchenstücke werden aufs Format einer anständigen Weihnachtskarte zugeschnitten – besser wird’s nicht! Zumindest diesjahr, man muss ja noch Pläne haben. Frohe Weihnachten!

Indeed it may seem that we have strange ways

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MTBO in Quarmbeck – waren wir da nicht diesjahr (wir reden von 2019 – jaja, ich bin mal wieder bisschen hinterher) schonmal? Gut beobachtet. Ende April waren wir da, zum 3h Score (Einzel), jetzt sollen unter herbstlichen Bedingungen 5h Score im Zweierteam stattfinden. Ich habe große Lust, den üblichen Verdächtigen mangelt’s aber teils an Gesundheit, teils an Motivation, also lande ich schließlich in einem Team mit Papa von Justus, der gleich anregt, mit zwei Karten zu starten, denn mit der schwindenden Sehkraft im Alter sind ja so manche kleinen Wege nicht mehr so einfach zu erkennen… das wird lustig.

Auch sonst gibt’s schlimme Vorzeichen, wir werden vorbereitet auf einen von Militär und Forst verwüsteten Wald und Gunnar, der uns freundlicherweise in der Nacht vorm Rennen in seinem Ferienhaus aufnimmt, hat auch nach einer MTB-Ausfahrt schon nachdrücklich genug von dem Mist. Aber ich hab den Quatsch ja unbedingt gewollt, mir ist zwar nach der zu kurzen Nacht im grauen Morgen eher nicht nach Radrennen, aber erfahrungsgemäß gibt sich das, wenn ich erstmal aufm Rad sitze.

Wir dürfen im ersten Block starten, verbringen aber erstmal ein Weilchen mit Rummalen und Planen – der Modus ist hier, man bekommt bei Anmeldung (also am Vorabend) schon die Karte, allerdings erst zum Start die Info über Wertigkeiten und Blindposten, man kann also frühzeitig Wege auswendig lernen und gute Pläne schmieden, die dann höchstwahrscheinlich eh für die Tonne sind. Papa von Justus kommt offenbar auch nicht schneller als ich zu einem Denkergebnis, an meinem Vorschlag hat er dann nichts auszusetzen, aber ob das so gut ist? Wir starten jedenfalls erstmal in Richtung platte Felder, auf der Straße aus Quarmbeck raus, Papa von Justus hat ein neues Fahrrad und das rollt wie Sau, er zieht mir jedenfalls locker davon und merkt erst nach ein paar hundert Metern, dass ich nicht folge. Das wird so lustig. Den Übergang auf den Feldweg konnten wir beide nicht ausreichend genau erkennen, also erste kurze Trageinheit die Böschung hoch, zum ersten Posten, dann weiter auf den vermeintlich einfacheren Weg, der halt leider ne Wiese ist. Aber hübsch!

Zweiter Posten, Bahnhofsposten, das Wetter ist überraschend schön und wir sind erfreulich motiviert, aber dann müssen wir wohl unvermeidlich in die Berge und somit in den verwüsteten Wald fahren, hilft ja nix. Aber funktioniert! Der erwählte Anstieg ist human, die dicken Forstautobahnen im Wald sind gut fahrbar und was anderes müssen wir selten bezwingen, das funktioniert, zwei Bergposten gefunden, den wertvollen Posten im Südosten leider ignoriert (man sollte mich nicht orientieren lassen), von Team Huster/Ries in absurdem Tempo überrollt worden (solche kantigen Funktionswaden müsste man haben!), dann wieder ins Tal zu zwei weiteren Posten (alles tadellos auffindbar). Papa von Justus will dann schon nordwärts, aber ich rechne, dass wir noch ne Menge Zeit übrig haben, und wär doch blöd, schon ne Stunde zu früh im Ziel zu sein, also nochmal aufn Berg, läuft ja grad, und oben am Eiskeller treffen wir schon wieder die Fahrer Huster und Ries beim Bananenverzehr, eh sie mit Staubwolke davonrasen. Wir puscheln ohne Staubwolke weiter; nachdem ich mich irgendwo hier im Frühjahr komplett verfahren habe, finden wir heute alle Wege problemlos, und nur zweie sind ein wenig von Forstarbeiten mitgenommen, was Papa von Justus gute Gelegenheit bietet, sich dran zu gewöhnen, dass er neuerdings ein gefedertes 29er unterm Hintern hat, das macht Spaß.

Jedenfalls bis wir den Nordwesten der Karte erreichen, inzwischen sind wir knapp vier Stunden unterwegs und da ist anscheinend meine Form grad zu Ende, ich werde müde, ich werde blöd, ich esse und trinke vorbildlich, aber es hilft alles nix mehr. Gut, dass Papa von Justus den Chip hat und immer mal ne Zusatzschleife um die Bäume hüpft, während ich kurz verschnaufe. Es gibt hier eine Extrakarte (1:10.000), die des OLers Herz erfreut, mich hingegen bisschen wahnsinnig macht, die Postendistanz hier passt nicht mehr zum Tempo meiner Hirnrestleistung, na immerhin Wege finden kann ich noch. Team Huster/Ries fährt uns schon wieder übern Weg, offenbar sind wir genauso gut wie die, die verfahren sich nur zwischendurch immer noch…

Ich atme auf, als wir die Sonderkarte endlich verlassen, bin breit und freu mich, dass es jetzt heimwärts geht – landschaftlich reizvoll durchs Herbstlaub am Feldrand. Der vorletzte Posten hängt dann leider an dem alten Strommast, der auf der Anhöhe hinter dem ganzen Dickicht steht – Papa von Justus wurschtelt sich durch, sowas ist vermutlich Cacherfreizeit. Den letzten Bahnhofsposten kriegen wir auch noch und dann rollen wir bequem vier Minuten vor Schluss ins Ziel, perfekt geplant. Naja, mittelperfekt, denn andere haben aus ihrer Routenwahl halt doch ein paar mehr Punkte rausgewrungen, aber egal, schön war’s, und nun bin ich platt genug für Winterschlaf.

Aren’t you glad you weren’t afraid

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Dumme Ideen sind ja meine Spezialität: Justus durfte im letzten Jahr den magischen Koffer mit nach Hause nehmen, also müssen wir diesjahr wiederkommen ins Land der grauen Pyramiden, und wenn wir schonmal hinfahren, können wir da auch zum MTBO (Einzel, 3h Score) starten. Oh, Moment, das ist der Tag nach dem Adventure Race? Och, wird schon.

Am Sonntag Morgen klingelt der Wecker also schon wieder zeitig; eigentlich haben wir sogar acht Stunden geschlafen, aber ich fühl mich wie ein toter Käfer, schlürfe im Halbschlaf Kaffee, mir ist kalt, alles ziept, Magen mag nix aber muss ja, was für ne bescheuerte Idee ist das, jetzt zum MTBO zu fahren? Justus ist immerhin motiviert und wacher als ich, verfrachtet mich ins fertig gepackte Auto und wir erreichen entspannt und pünktlich Rothenschirmbach, wo der Himmel dunkelgrau aussieht und ein kalter Wind weht. Was wollte ich mir beim letzten Mal merken? Klebeband einpacken – check. Und n Jäckchen – …Mist. Zum Glück hab ich wenigstens ein langärmliges Shirt im Beutel mit den Wechselsachen rumliegen, das muss gehen. Trotzdem steh ich mit blauen Lippen am Start und mach mir nicht viele Hoffnungen auf ein schönes Rennen.

Halb elf darf ich endlich los, und das Wunder geschieht: zum Start bin ich motiviert, geistig wach und schnell sortiert und verlasse als zweite meiner Startgruppe den Sportplatz, und die Beine geben zwar nicht mehr viel her, aber tun zumindest auch nicht weh. Ok, am ersten Posten fahre ich ein wenig vorbei, aber zum Glück zelebriert eine nach mir eintreffende Kleinfamilie die erste gefundene Zange mit lautem “Whoop whoop!”, ich komm also auch flink weiter. Schwungvoll den Berg runter, weniger schwungvoll wieder rauf, nochmal kurz in einen falschen Weg rein, aber zum Glück bemerke ich den Fehler gleich und treffe dann den richtigen, und ab da läuft’s.

Undine hatte gestern die tolle Idee, dass ich mindestens so viele Posten anfahren muss, wie ich anschließend Kuchenstücke essen will, also bin ich doch ein bisschen motiviert, außerdem ist die Landschaft hübsch, die Karte erfreulich brauchbar, die Postenbeschreibungen sind perfekt und die Wege gut fahrbar, am Himmel zeigen sich doch bald blaue Flecke und schließlich sogar Sonne und wenn man den Wind grad mal im Rücken hat, schiebt er ordentlich, das läuft.

Eine gute Stunde bin ich erstaunt über meine eigenen Fähigkeiten, dann werd ich leider doch wieder blöd, schiebe zwar zahlreiche Riegel nach und trinke reichlich, aber es hilft nur noch bedingt – auf der Rennstreckenstraße rase ich mit Sturmwind im Rücken dahin, denke verträumt, dass man den nächsten Abzweig ja nicht verfehlen kann, denn da führt ja links diese Straße zu dem Häuschen, und stelle wenig später fest, dass ich an dem Häuschen gerade eben vorbeigeweht wurde. Also Kehrtwende, Sturmwind im Gesicht ist dann nicht ganz so schön. Trotzdem treffe ich wenig später gleich die nächste dumme Entscheidung, auf der Karte gibt’s eine kurze Verbindung durch einen kleinen Grund, wo leider ne Lücke zwischen zwei Wegen ist – ach, das wird schon irgendwie gehn, zur Not muss ich halt n Stück schieben. Schon als ich einen schönen Steilhang in den Grund runterfuhr, hätte ich ahnen können, wie’s ausgeht: vor mir bisschen Gestrüpp und Reste von Holzeinschlag, verteilt über einen Hang, der deutlich steiler ist als erwartet – hilft ja nix, da muss ich jetzt durch, also hoch, mit dem Rad auf der Schulter und fünf Pausen am Hang, in denen mein Puls sein Jahresmaximum feiert. Gemütlich wollte ich heut fahren, ne! Ne ruhige kleine Sonntagsrunde, ja klar!

Immerhin scheint die Aktion was gebracht zu haben, ich finde schnell den nächsten Posten und hab danach noch erstaunlich viel Zeit übrig. Damit hab ich nicht gerechnet, darauf war meine Planung überhaupt nicht ausgelegt – meine Spontanroute ab Wolferode war dann eventuell nicht mehr so clever, aber immerhin waren noch ein paar Posten drin bis zum Schluss, und ich war entspannt ne Viertelstunde zu früh zurück am Sportplatz – sowas von gemütliche Sonntagsrunde, yay! Übrigens bin ich völlig übers Ziel hinausgeschossen, hätt ich mal vorher schon gewusst, dass ich eh nur sechs Stücken Kuchen schaffe… immerhin durfte ich auch noch das Rezept und eine pyramidenförmige Schieferplatte mit nach Hause nehmen, da hat sich’s also doch gelohnt.