Maybe I’m Wrong
Spring is in full swing, which means the bikes also get some action again. The peaceful start of the season was an MTBO weekend around Quedlingburg. Or so I thought… Read more in German if you like!
Der Frühling ist in vollem Gange, das bedeutet meistens, dass auch die Räder mal wieder zu scharfen Einsätzen kommen. Friedlicher Saisonbeginn: ein MTBO-Wochenende rund um Quedlinburg. Sollte man meinen, jedenfalls.
Der Auftakt am Samstag, der Ditfurt-Kiessee-MTBO (Sprint), wird jedenfalls Maximalchaos. Ich bin vorm Rennen ungewöhnlich entspannt, auch die Anfahrt irgendwann am Vormittag geht schnell und unstressig (obwohl uns das Navi des Leihautos beharrlich auf Landstraßen ableiten will) und wir sind pünktlich in Ditfurt, wo wir dank erstklassiger Beschilderung auch problemlos das Wettkampfzentrum finden. Meldung, dann kalte Nudeln zum Mittag, Fahrräder zusammenbauen, noch ne Runde dösen am Bodeufer, dann mal los in die Stadt zum Start. Die Sprintstrecke ist für mich 5,5km lang, also fahren wir ohne weitere Ausrüstung oder Verpflegung, das muss so gehn. Meine körperliche Waschlappigkeit wird mir bei so ner kurzen Strecke ja hoffentlich nicht auf die Füße fallen, nur geistig rege sollte man sein. Nachdem ich heute schon am Frühstückskreuzworträtsel gescheitert bin, hab ich meine Zweifel.
Ich starte fast als erste, prima, da kann ich ja von allen überrollt werden. Antreten über Hubbelpflaster, der Kartenhalter dreht sich sofort verdächtig leicht. Nach dem ersten Posten trage ich das Rad mal kurz und leider auch völlig sinnlos eine Treppe hoch und schon hier erweist es sich als Fehler, dass ich mich angesichts des Aprilwetters für lange Oberbekleidung entschieden habe. Ich schwitz, ich hab Durst, ich muss Pipi, ich will nach Hause, mimimi, egal, das bisschen Strecke fahrmer jetzt. Bald geht’s aus der Stadt zum Kiessee, landschaftlich reizvolle Landschaft, und eine Gegnerin, die von hinten auch meine Mutti sein könnte, zieht mit unerhörtem Tempo an mir vorbei. Ok, vielleicht sollte man clever und schnell sein. Ich bin weder noch, angesichts meiner geistigen Behäbigkeit kann ich nichtmal auf der kleinen Dirtstrecke am Ostufer irgendwas schön mit Schwung fahren. Gut, dass es dann zurück ins Stadtgebiet geht, da fällt mir das Denken grad irgendwie leichter, auch wenn ich auf dem ganzen Hubbelpflaster eher wenig auf dem sich lustig drehenden Kartenhalter erkennen kann. Am dreizehnten Posten hat er sich dann fertig gedreht: die Halterungsschraube hat sich einmal komplett rausgewunden, ich fluche kurz, und da ich keinerlei Werkzeug bei mir habe, krieg ich die auch nicht wieder fest, fluche noch bisschen länger und fahre dann mit Kartenhalter in der Hand weiter, was direkt zu kompletter Fehlnavigation führt, da mach ich lieber doch nochmal einen Abstecher zum Startbereich, um den Scheiß abzuwerfen und mir die Karte an die Bremszüge zu klammern (und schon freu ich mich, dass wir die so bisschen wäscheleinenartig verlegt haben). Damit kann ich dann noch ein paar alten (H40) Herren die letzten Posten zeigen und mit einer Zeit jenseits von allem ins Ziel rollen. Wegen des schwachen Teilnehmerfelds hat’s aber trotzdem für eine Urkunde gereicht, voller Erfolg also.
Wegen des Grundsatzes, dass der Wettkampf mindestens so lang dauern sollte wie die Anreise zum Start, kann’s dabei natürlich nicht bleiben, sondern wir starten am Sonntag gleich noch zum Harz-Cup-MTBO über 3 Stunden in Quarmbeck. Nachdem es sich die ganze Nacht über ausgiebig abgeregnet hat, wird das Wetter am Vormittag zusehends schöner, ich bin schlau genug, ein kurzes Trikot anzuziehen, und der Kopp funktioniert nach der langen Nacht auch wieder halbwegs. Den idiotischen Kartenhalter haben wir ausgetauscht gegen Eigenbaumodell Nummer 2, das hält, da kann man hierzu dann auch nicht viel mehr sagen als: bisschen nass von unten, schöne Strecke gefahren, neue Radschuhe endlich mit Schlammpatina versehen, keinen übertriebenen Mist gebaut diesmal, im guten Mittelfeld gelandet, Spaß gehabt, sehr zufrieden. Bis zum nächsten Mal!