Any day could be the last nice day for a long time.

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Category: Irgendwas mit Essen

Jujas Besonders Gesunde Sportlernahrung (14)

Teller mit enorm langweiliger Suppe auf grauem Tablett, daneben eine Tasse gefüllt mit dunkler Flüssigkeit, ein abgedeckter Napf und ein Plastikbecher

“There is no love sincerer than the love of food.”
– George Bernard Shaw

Dieser Beitrag wurde ermöglicht von: zweifache Kiefer-OP (Metall rein, Metall raus). Darauf hätte ich zwar insgesamt gut verzichten können, aber naja, man lernt ja auch immer was, zum Beispiel: die Klinikküche ist extrem unkreativ betreffs Weichkost, und wenn man zehnmal glatSup500 gegessen hat, fühlt man den Wunsch in sich reifen, was über Schonkost für KieferpatientInnen zu schreiben, die jenen nicht komplett den Lebenswillen austreibt.

Frühstück

Klinikessen: Puddingsuppe (fast ungesüßt, auf Milchbasis, daher immer mal eingebrannt)

Daheim:

  • Overnight Oats (überbewertet)
  • Milchreis
  • Fruchtmus
  • Pudding
  • Haferschleim

Favorit: Haferschleim

Schwarzer Teller mit Haferschleim, in der Mitte Apfelmus

Ja, dazu braucht man eigentlich kein Rezept: Haferflocken, Flüssigkeit, Hitze, rühren, nach Wunsch süßen, fertig (wenn die Konsistenz nicht genehm ist, halt entweder mehr Haferflocken oder mehr Flüssigkeit reinschütten). Was ich erst schwer per Kiefergedöns lernen musste: wenn man Haferschleim auf Hafermilchbasis macht, bappt er nicht im Topf an, das macht alles viel besser! Überhaupt war ich überrascht, wie gut alles auf Pflanzenmilchbasis funktioniert, Schokopudding zum Beispiel auch.

Die anderen Mahlzeiten

Klinikessen: glatSup500 (Mehlschwitze, Wasser, Brühwürfel)

4 verschiedene Essen: Rotkohlsuppe, Polenta mit Guacamole, Möhrensuppe, püriertes und unpüriertes grünliches Curry

Daheim:

  • Kartoffelbrei
  • Zucchinisuppe
  • Parmesanpolenta (schnell essen, sonst wird sie immer fester)
  • Kürbissuppe
  • Guacamole
  • Möhrensuppe
  • Rotkohlsuppe
  • Hummus
  • irgendwelches Pesto
  • püriertes Gemüsecurry
  • Beinahe-Chłodnik

Favorit: Beinahe-Chłodnik

Knallpinke Suppe in schwarzer Schale

Die erste OP war im Hochsommer, da wollte ich echt keine heißen Suppen essen, aber wir haben Nachbarländer, die das Kalte-Suppen-Game perfektioniert haben, zum Beispiel die Polen. Außerdem waren auf dem Acker grad Beten und Zucchinis reif, also ließ ich mich inspirieren:

  • 1 große Zwiebel klein schneiden und in Öl anbraten. Mit wenig Wasser ablöschen (aus dem Gemüse kocht ja dann einiges raus).
  • 500g Rote Beten (oder mehr) schälen, grob raspeln und dazuwerfen.
  • 1 Riesenzucchini (1,5kg – oder halt mehrere kleine) gehört zwar nicht offiziell in dieses Rezept, kann man aber unauffällig klein schneiden und mit reinfallen lassen, das hat farblich und geschmacklich gar keine Chance gegen die Bete.
  • Alles ca. 30min gar kochen, gewürzt mit 2 Lorbeerblättern, 1/2 TL Zucker, 1 TL Salz, bisschen Pfeffer.
  • Nach dem Garen abkühlen lassen. Lorbeerblätter rausfischen und den Rest pürieren (muss auch nicht zu sorgfältig gemacht werden).
  • 6 dicke Gewürzgurken klein schneiden/häckseln und reinwerfen. 500ml Kefir + 6 EL Gewürzgurkenwasser einrühren und das pinke Ergebnis kalt genießen.

1 Zahn, 8 kleine Schrauben und 2 Metallteile auf Holzbrett

Jujas Besonders Gesunde Sportlernahrung (13)

(Lasagne sieht einfach auf jedem Foto aus wie ein Unfall.)

Disclaimer: hier entsteht eine vegetarische Mahlzeit. Denn grundsätzlich bin ich ja vegetarischen Mahlzeiten nicht abgeneigt, aber auf Diät bin ich mal auch nicht und wenn mir irgendwas quasi soßenfreies mit gänzlich unzerkochten Gemüseraspeln als vegetarische Lasagne angedreht wird, da wird meine nach geschmolzenem Käse dürstende Seele zornig. Es folgte die übliche Experimentierphase, sodass ich nun hier das präsentiere, was für mich eine veritable Veggielasagne (inklusive Suchtwirkung) ist. Setzt euch bequem hin, es dauert n bisschen:

Schritt 1: Beinahebolognese (a tribute to Kate Capsize)

  • 3 kleine Zwiebeln und 4 Zehen Knoblauch klein hacken und in Olivenöl anbraten
  • 3 große Möhren und 2 Stangen Sellerie sehr klein schnibbeln und auch mit anbraten.
  • Wenn alles an der Pfanne festzuwachsen droht, mit einem großzügigen Schwapp Rotwein ablöschen. Alles gar werden lassen, ggf. noch bisschen Wasser reinschütten.
  • 1 Dose stückige Tomaten (400g, am besten mit Kräutern)
  • 2 EL Tomatenmark
  • 2 TL Zucker
  • 1 TL Backkakao
  • und dazu noch mit etwas Salz, ordentlich Rosmarin und Oregano würzen und nochmal kurz aufkochen lassen
  • 2 große Handvoll Walnüsse grob hacken und mit an die Soße werfen
  • 20g Butter am Ende reinschmelzen, fertsch.

Schritt 2: Béchamel oder so

  • 60g Butter in einem Topf schmelzen
  • 2,5 gehäufte EL Mehl unterrühren
  • und ab da rühren wie irre, bis ungefähr ½l Milch mit im Topf ist.
  • Die Soße wird dicker, wenn die Milch aufkocht, also einfach mal aufkochen lassen (weiter rühren, halb wie irre reicht) und gucken, ob sie die richtige Konsistenz hat (dicke klebrige Lasagnesoße ftw!). Am Ende würzen mit ca. 1 TL Salz und bisschen Muskat.

Schritt 3: Zusammenbauen
Die Lasagneform (meine ist ca. 15x20x7cm groß, das reicht genau) einfetten, dann unten anfangen mit einer Schicht Beinahebolognese, dann Nudelplatten, Béchamel, wieder Nudelplatten, wiederholen bis Soße alle ist. Die oberste Schicht wird typischerweise ein Mischmasch aus beiden Soßenresten, belegt mit mindestens 150g Reibegouda. Nach Packungsanweisung der Nudelplatten im Ofen parken (meine brauchen nur 20min, yay), rausholen, freuen, vernichten. (Reicht für zwei sehr hungrige Menschen, oder drei, die Lasagne gar nicht sooo doll finden.)

Into My Arms

Heute: Wir kochen Grünkohl. 1.) Wir kaufen eine angemessene Menge Grünkohl. (Arme voll) “Könnt reichen.” 2.) Blattrippen raus, alles zerkleinern, kochendes Wasser drübergießen. (2 Schüsseln voll) “Wird doch schon übersichtlich.” 3.) 30 min dünsten. (1 Topf voll) “Yay, der Topfdeckel geht zu!” 4.) (2 kleine Portionen auf Tellern) “Essen fertig!! …Beeil dich, viel isses nich.”

…Muss noch jemand an den grünen Schleim aus “Calvin & Hobbes” denken?