There’s nothing else to compare
“Between two evils, I always pick the one I never tried before.” – Mae West
My first time in an XTERRA race. It was… nice? The German report might contain more details.
Es fällt kaum auf, dass viele meiner Rennanmeldungen im Suff getätigt werden – ganz kurz klang’s ja auch erstmal nach einer guten Idee: wenn es einen Triathlon gäbe, bei dem man statt langweiligem Asphalt ne lustige Mountainbikestrecke und einen gescheiten Berglauf bekäme… ui, das wurde ja schon erfunden! Heißt XTERRA. Und findet diesjahr erstmals auch in Zeulenroda statt. Bin dabei.
Am Morgen danach kommt die Einsicht: warum ist in der Ausschreibung dauernd von “Athleten” statt “Teilnehmern” die Rede? Wie soll ich eine “anspruchsvolle” MTB-Strecke überleben? Und wie kam ich überhaupt auf die Idee, mich mal direkt auf der langen (ok: 1,5/32/10km) Distanz anzumelden? Herrje. Zielkorrektur: finishen. Bitte.
Die Absurdität des Vorhabens wird durch die Anreise per Bahn noch gesteigert. Immerhin: Gera ist doch so zivilisiert, dass man 7:30 Uhr morgens schon einen ordentlichen Kaffee bekommt. Dank meiner Überraschungsbegleitung finde ich auch den Weg zum Meldebüro problemlos, angesichts der Dixiklos verflüchtigt sich spontan jede Lust auf Aufregung und das damit einhergehende Verdauungsverhalten und bis zum Start folgt Entspannung.
Ganze 43 Verrückte sind gemeldet, Schwimmen wird also übersichtlich. In Wohlfühltempo plantsche ich durch die Talsperre, denn am Ausstieg geht’s direkt bergauf – und das ist nur der Beginn der Höhenmeterorgie. 32 Kilometer Mountainbiken sind gefühlt ungefähr doppelt so lang wie 40 Kilometer auf dem Rennrad. Und es ist heiß (Schweißfinger – hätt ich doch die langen Handschuhe angezogen!). Immerhin hält sich der technische Anspruch der Strecke in Grenzen, alles machbar – und immer noch vereinzelte Gegner in Sicht. Mein Favorit: die Fahrt durch die alte Sprungschanze. Da hab ich sogar jemanden schieben sehen. Spiele selber kurz mit dem Gedanken, aber dann fällt mir wieder ein, dass ich später noch lang genug laufen muss, also wird jetzt gefahren.
Die Laufstrecke kenne ich dank des Mitfahrers auch schon – sie beginnt natürlich mit bergauf. Da konnte ich mir gleich schon lebhaft vorstellen, wie das im Wettkampf aussehen wird – und erstaune mich selbst damit, dass ich’s hoch jogge. Der Rest läuft langsam aber locker. Und es gibt einen Tierpark an der Strecke! Leider hindern mich geschickt positionierte Absperrbänder daran, die Hängebauchschweinchen zu kraulen. Aber es motiviert auf jeden Fall.
Auf der letzten Runde setzt Regen ein, ich laufe zwischen lauter Teilnehmern der Kurzstrecke rum. Ein älterer Herr, der in keiner Hinsicht mein Gegner ist, verleitet mich zu einem selbstüberschätzten Zielsprint, dank dem ich bis auf zwei Zehntelsekunden in die Nähe einer tatsächlichen Gegnerin komme, ehe ich durchs Ziel renne. Großartig! Angekommen, überlebt, Spaß gehabt, Ziel erreicht. Nochmal großen Dank an das umsichtige Helferteam, das meine trockenen Wechselsachen vorm Regenguss gerettet hat!